Unsere Lieblingsbücher

Stoffel lernt spuken als CD oder Buch (Buch auch in münsterländer Platt)

Bildquelle: solibro Verlag
Stoffel lernt spuken
eine Geschichte von Usch Hollmann
ausgearbeitet als Hörspiel vom Radiowerkstattkurs 
der VHS Steinfurt Projekt Kinder für Kinder
1. Aufl. 2006
 ISBN 978-3932927-29-4
71.37 min. Laufzeit 
9.95 Euro


Ein Hörspiel von Kindern für Kinder
Eine besondere Schulgeschichte

für Kinder ab 4 Jahren
auch für die Seniorenarbeit geeignet


Das Hörspiel ist ein besonders Projekt von Kindern für Kinder aus der Radiowerkstatt der VHS Steinfurt und orientiert sich an der gleichnamigen Geschichte von Usch Hollmann, die als Buch vorliegt und zu der es auch eine plattdeutsche Ausgabe gibt, die leider nicht als Hörspielversion.

Es ist eine sehr heimatkundliche Geschichte, in der die jungen Zuhörer des Münsterlandes den ein oder anderen Schauplatz oder Namen sicherlich schon einmal gehört, vielleicht sogar das ein oder andere Gebäude besucht haben.

Aber nicht nur für die Kinder, die im Münsterland zuhause sind ist dieses Hörspiel gedacht. Im Grunde ist es eine wunderbar, witzige, abenteuerliche, aufregende Gespenstergeschichte. Von kleinen Geistern, die genauso zur Schule gehen müssen wie Menschenkinder, nur das ihr Unterricht ganz anders aussieht als unserer.

Die Geschichte wird von einem einfühlsamen, warmen, fröhlichen und sehr stimmungsvollem Lied eingeleitet, in dem wir schon einmal etwas in die Geschichte eingeführt werden und richtig Lust bekommen mehr zu erfahren. Leise stimmungsvolle Orchestermusik mit Querflöte, Geige, Posaune und auch mal E-Bass  vom Jugendorchester Borghorst unter Leitung von Tom Blank, untermalen den wunderbaren Gesang von Hans Ralf Waterkamp.

Die Orchestermusik begleitet uns durch die ganze Geschichte. Sie ist nach jedem Szenenwechsel zu hören und leitet uns so auf sehr harmonische Weise durch das Geschehen.

Stoffel soll zur Schule gehen doch eigentlich hat er keine Lust.
Selbst der besondere erste Schultag kann ihn nicht motivieren.  Mit Sicherheit wäre er nicht hin gegangen gäbe es da nicht Erwin Eichorn , der sich um seinen Freund kümmert und überredet doch hin zu fliegen.
Schultüten gibt es für Gespenstergeschichten nicht, denn sie sind ja unsichtbar, aber Lehrer und eine Schule.
Baldur von Bentheim heißt der Lehrer der kleinen Gespenster und unterrichtet in der Ruine im See des  Banjo, so heißt die Parkanlage von Schloss Steinfurt  . Gleich zu Beginn muss er feststellen, das seine Schüler noch nicht einmal das ABC können. Vor aller Arbeit jedoch steht das Kennenlernen . Da gibt es,
Hubertus von Hülshoff, Walsburga von Waldbergen, Gregor von Gravenhorst, der in einem alten dem Kloster lebt und immer einen Schal trägt den seine Oma für ihn gestrickt hat. Beni von Bentlage wohnt auch in eine ehemalige Klosteranlage die zum größten Teil kulturell genutzt wird und ein Museum beherbergt in das Beni jedoch nicht hinein darf. Vincent van Vischering  lebt auf der Wasserburg in Lüdinghausen, Stoffel von Steinfurt  im älteste Wasserschloß des Münsterlandes mit Banjo und Konzertgalerie. Stoffel trägt immer sein Kuschelkissen bei sich.
Baldur von Bentheim ist ein alter, schon etwas schwerhöriger und ständig müder Gespensterlehrer mit sonorer freundlicher Stimme, der das Herz seiner Schüler schnell erobert.
Der erste Tag vergeht mit dem Erkunden des Geländes und des Kennenlernens.
Die Spukschule auf der Ruineninsel bietet viele Möglichkeiten all das zu lernen was ein Gespenst so können muss. Wie z.B,. das Ritzenflitzen.
Schon am Nachmittag des ersten Schultags hat sich Stoffels Unlust auf die Schule ins Gegenteil gewandelt und so kann er es am nächsten Tag kaum abwarten wieder zur Schule zu fliegen.
Unterwegs spukt er schon einmal einem Hund der auf den Weg des Banjos sein Geschäft verrichtet einen Knoten in die Ohren und freut sich, das die alte Dame der der Hund gehört erschrickt und dabei ihr Hut in den Matsch fällt.
Damit hat er aber gegen eine eiserne Regel verstoßen, denn ältere Leute sind für Gespensterspuk tabu.
Um seinen Schülern möglichst viel beizubringen fliegt der alte Baldur oft auf Erkundungstouren, bei denen es immer viel zu entdecken aber auch zu spuken gibt.
So lernen die kleinen Gespenster nicht nur Ritzenflitzen sondern auch stöhnen und klagen, kichern, spuken und so einiges mehr.
Für uns Zuhörer ist dies nicht nur aufregend sondern auch lehrreich, denn neben der Geschichte erfahren wir auch noch jede Menge über Instrumente, Geschichte, Kulturelles und historische Gebäude.

Usch Hollman, die Autorin dieser heimatbezogenen Geschichte hat den Part der Erzählerin selbst übernommen.
Die Gespensterschüler und Freunde werden von Schülern des Projektes gesprochen. Das klingt zwar nicht so professionell und frei wie bei kommerziellen Hörspielen ist aber dennoch sehr gut ausgearbeitet. 

Unseren Lesekindern, die alle samt nicht aus dem Münsterland kamen, hat dieses Hörspiel aber gerade deshalb so gut gefallen weil sie dieses Gefühl getragen hat das es von Kindern für Kinder gemacht wurde. Dies weckt Neugierde auf das Medium Hörspiel und Sport an ähnliches zu machen.
Darüber hinaus fanden sie die Geschichte spannend und vor allem witzig. Sie sind in den kleinen und größeren Streichen und Spukereien mitgegangen. Die Freude war deutlich zu spüren.

Gerade durch die wunderbare stimmungsvolle gesangliche Einführung und die nicht all zu turbulente Geschichte ist dies eine
ideale Gute Nacht Geschichte.

In unserer Senioren Demenz Gruppe kam die CD ebenfalls wunderbar an, das die alten Leute sich an viele Orte erinnern konnten und so eine kleine Zeitreise unternommen haben. 

Für alle denen das Hörspiel gefallen hat empfehle ich das Buch zu lesen.

Es gibt eine zweisprachige Version, die extra für etwas geübte Leseanfänger konzipiert wurde, in der neben der Hochdeutschen Version auch die Geschichte in Plattdeutsch zu finden ist.
Die plattdeutsche Version wurde von der bekannten Lyrikerin Käthe Averwald übersetz.

Für mich als Münsteranerin eine besondere Freude, denn wenn wir unseren Kindern nicht auch diese wunderbare alte Sprache vermitteln wird sie aussterben.
Ich bin ja nun auch noch  nicht uralt aber schon zu meiner Schulzeit war es nicht mehr üblich plattdeutsch in der Schule zu sprechen. Ich hatte Glück in der Grundschule eine Lehrerin zu haben, die uns diese Sprache näher gebracht hat, mit all ihren Feinheiten, die wir als Kinder damals noch gar nicht bewusst genutzt hatten. Heute bin ich sehr dankbar dafür und auch als Kind war es immer etwas schönes, sehr besonders ein Buch lesen zu dürfen, das auf Plattdeutsch war.

Ich weiß, dass viele Lehrer in Grundschulen wieder bemüht sind diese "Mundart" zu vermitteln und so ist dieses wunderbare Buch auch ideal einsetzbar.
Dank der klaren und etwas größeren Druckschrift und den zahlreichen Illustrationen ist es für Kinder mit etwas Leseerfahrung leicht zu lesen.


Lust auf das Buch bekommen?

Hier die Daten:

Stoffel lernt spuken
von Usch Hollmann
mit Bildern von Dirk Hennig
84 Seiten
1. Aufl. 2004
Solibro Verlag
ISBN 978-3932927-24-9
Lesezeichenband mit Gespensteranhänger 

9.95 Euro 

Für Kinder ab 4 Jahren zum Vorlesen
und
für etwas geübte Erstleser und alle die Spaß am Lesen haben